Ezidische und arabische Frauen diskutieren auf einem Symposium in Şengal über den gemeinsamen Kampf gegen Feminizid und Massaker im Irak. Zahlreiche Teilnehmerinnen wurden bei der Anreise von irakischen Militärs zurückgewiesen.
In Şengal findet ein zweitägiges Symposium der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ statt. An der Veranstaltung in der Ortschaft Til Izir nehmen ezidische und arabische Frauen aus dem Irak teil. TAJÊ-Sprecherin Sebiha Sebri erklärte zum Zweck des Symposiums, dass über eine Zusammenarbeit im Kampf gegen Feminizid und Massaker im Irak diskutiert werden soll: „Eine solche Veranstaltung ezidischer und arabischer Frauen findet erstmalig in Şengal statt. Alle Frauen nehmen mit ihrer eigenen Kultur und Glaubensrichtung daran teil. Als Frauen sind wir von denselben Problemen betroffen. Wir werden angegriffen, weil wir Frauen sind. Deshalb ist es höchste Zeit, dass wir zusammenkommen und uns austauschen.“
Der geplante Austausch wird von den irakischen Behörden erschwert. Wie die Veranstalterinnen mitteilen, sind aus Bagdad und anderen Städten angereiste Frauen in Mossul aus „Sicherheitsgründen“ zurückgeschickt worden. Den Vertreterinnen verschiedener Frauenorganisation wurde zur Begründung gesagt, dass Şengal keine sichere Region sei und dort Luftangriffe stattfinden. Als weitere Begründung wurde der IS-Angriff auf das Sina-Gefängnis im nordsyrischen Hesekê genannt, für den Islamisten aus dem Irak und den türkischen Besatzungszonen in die Stadt eingesickert waren.
Trotz dieser Blockade hat das Symposium mit der Beteiligung von Frauen aus Bagdad, Mossul, Kerkûk und Şengal begonnen. Die Begrüßungsansprache wurde von der TAJÊ-Vertreterin Riham Heco auf Kurmancî und Arabisch gehalten. Riham Heco sprach den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und insbesondere den Kämpferinnen der YPJ ihren Dank für den Kampf gegen den IS in Hesekê aus: „Wir sind ihnen zu Dank verpflichtet, weil sie Frauen und die Menschheit vor weiteren Massakern bewahrt haben.“[1]