Hunderte Delegierte nehmen an diesem Wochenende am 21. Kongress des #KNK# in den Niederlanden teil. Im Vordergrund der Veranstaltung stehen die Parole „Jin Jiyan Azadî“ und die Verteidigung Kurdistans.
In den Niederlanden findet an diesem Wochenende der 21. Kongress des KNK (Nationalkongress Kurdistan) statt. An der Veranstaltung nehmen Hunderte Delegierte und Vertreter:innen kurdischer Parteien teil. Der KNK wurde am 26. Mai 1999 als Zusammenschluss von Parteien und Organisationen aus allen vier Teilen Kurdistans gegründet.
Im Vordergrund der Veranstaltung stehen die Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) und die Verteidigung von Başûr und Rojava, dem Süden und Westen Kurdistans, gegen die grenzüberschreitenden Angriffe der Türkei. Weiteres Thema ist der revolutionäre Aufbruch in Rojhilat (Osten) und Iran.
Zum Kongressauftakt am Samstag erklärte Zübeyir Aydar (KCK), dass Menschen aus allen Teilen Kurdistans zusammengekommen sind. Nach der Wahl der Versammlungsleitung erläuterte Adem Uzun einleitend zur aktuellen Situation: „Es findet ein umfassender Angriff auf unser Volk statt. Dieser Angriff zielt auf einen Völkermord ab. Als Kurdinnen und Kurden müssen wir uns gemeinsam verteidigen.“
Kongressauftakt am Samstag
Anschließend folgten Reden der KNK-Vorsitzenden Zeyneb Murad und Ahmet Karamus. Murad betonte den Kampf kurdischer Frauen, Karamus sagte, dass die kurdische Frage das größte ungelöste Problem im Nahen Osten ist: „Ohne eine Lösung der kurdischen Frage kann es im Nahen Osten keinen Frieden geben. Die Hauptursache dieses Problems ist die genozidale Politik des türkischen und iranischen Staates. Ein großer Teil Kurdistans ist besetzt und wird kolonialistisch ausgebeutet. Diese Situation besteht bereits seit Jahrhunderten. Die Kurdinnen und Kurden wollen friedlich mit den anderen Völkern im Nahen Osten zusammenleben.“
Remzi Kartal: Die Frauenrevolution erschüttert die Nationalstaaten
Remzi Kartal (Kongra-Gel) rief in einer Rede zum Widerstand gegen die Angriffe auf Kurdistan auf und ging auf das Abkommen von Lausanne von 1923 ein: „Unser Volk kämpft in allen Teilen Kurdistans für das Ende des Vertrags von Lausanne und für ein freies System. Dieser Kampf wird weitergehen, bis das kolonialistische System zerschlagen ist.“ Alle Parteien Kurdistan stünden in der Verantwortung, sich am Kampf gegen den Völkermord zu beteiligen, sagte Kartal und kritisierte die vom #Barzanî#-Clan dominierte #PDK# in Südkurdistan für ihre Kollaboration mit dem türkischen Staat.
Zum Frauenbefreiungskampf erklärte Kartal, dass Kurdinnen heute eine führende Rolle auf der Welt spielen: „Die Frauenrevolution hat in Rojava begonnen und wird in Rojhilat fortgesetzt. Die Nationalstaaten werden dadurch erschüttert. Das ist eine sehr gute Nachricht, die Hoffnung macht und Enthusiasmus auslöst.“
Jin Jiyan Azadî
Weitere Reden wurden von der PYD-Politikerin Asya Abdullah, der ehemaligen HDP-Abgeordneten Selma Irmak als Vertreterin der kurdischen Frauenbewegung, der Schriftstellerin Dimen Sohrabi (YNK) und Tara Husen von der Azadî-Bewegung aus Südkurdistan gehalten. Der Kongress wird heute fortgesetzt.[1]