Die Gruppe für Frieden und Demokratische Gesellschaft erklärt, ihre Waffen aus eigenem Entschluss niederzulegen – mit dem Ziel, den Kampf für Freiheit, Demokratie und Sozialismus künftig mit demokratischen Mitteln fortzusetzen.
Die „Gruppe für Frieden und Demokratische Gesellschaft“ der Arbeiterpartei Kurdistans (#PKK# ) erklärt aktuell bei der Zeremonie nahe Silêmanî, ihre Waffen aus eigenem Entschluss niederzulegen – mit dem Ziel, den Kampf für Freiheit, Demokratie und Sozialismus künftig mit demokratischen Mitteln fortzusetzen. Wir dokumentieren das Statement in deutscher Fassung:
An unser Volk und die Öffentlichkeit,
Als Gruppe für Frieden und Demokratische Gesellschaft, die sich gebildet hat, um dem Prozess demokratischen Wandels und demokratischer Transformation neuen Schwung zu verleihen, begrüßen wir alle Anwesenden, die diesem historischen und demokratischen Akt beiwohnen, mit Respekt.
Wir – Frauen und Männer, die sich zu verschiedenen Zeiten der PKK angeschlossen, zu den Waffen gegriffen und in unterschiedlichen Regionen gekämpft haben, um gegen Angriffe auf die Existenz des kurdischen Volkes Widerstand zu leisten – sind heute hierhergekommen als Antwort auf den Aufruf des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan vom 19. Juni 2025. Unser Schritt basiert zugleich auf dem von ihm am #27-02-2025# formulierten Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft sowie auf den Beschlüssen des 12. PKK-Kongresses vom 5. bis 7. Mai.
Als Zeichen unseres guten Willens und unserer Entschlossenheit, dem Friedens- und Demokratisierungsprozess zum Erfolg zu verhelfen, erklären wir hiermit öffentlich: Wir legen die Waffen nieder – aus freiem Willen, unter den Augen der Öffentlichkeit. Künftig werden wir unseren Kampf für Freiheit, Demokratie und Sozialismus mit demokratischen Mitteln und auf der Grundlage von Rechtsstaatlichkeit fortführen – im Rahmen eines gesetzlich verankerten Prozesses demokratischer Integration.
Wir wünschen uns, dass dieser Schritt insbesondere für Frauen und junge Menschen, für unser gesamtes Volk, für die Völker der Türkei und des Nahen Ostens und für die Menschheit im Allgemeinen Frieden und Freiheit bringt.
Wir unterstützen aus tiefstem Herzen Rêber Abdullah Öcalans Worte:
„Ich glaube an die Kraft der Politik und des gesellschaftlichen Friedens – nicht an die der Waffen. Ich rufe euch auf, diese Prinzipien in die Tat umzusetzen.“
Wir empfinden großen Stolz und Ehre, diesem historischen Prinzip jetzt gerecht zu werden.
Wir wissen: Nichts wurde bislang kampflos oder ohne Preis errungen. Im Gegenteil – alles wurde durch jahrelange, harte Widerstände und unter großen Opfern erreicht. Auch der kommende Weg wird kein leichter sein. Doch auf dieser Grundlage glauben wir an neue demokratische Errungenschaften. Wir vertrauen auf Abdullah Öcalans Ideen und sein Paradigma und auf die kollektive Kraft unserer Weggefährt:innen.
Gerade in einer Zeit, in der weltweit faschistische Unterdrückung und Ausbeutung zunehmen, in der der Nahe Osten in Blut versinkt und unser Volk dringender denn je ein freies, gleichberechtigtes und demokratisches Leben braucht – erkennen wir die Dringlichkeit, Bedeutung und historische Tragweite dieses Schritts.
Wir hoffen, dass alle – Frauen und junge Menschen, Arbeiter:innen, sozialistische und demokratische Kräfte, alle Völker und die gesamte Menschheit – den historischen Wert dieses Schritts zu Frieden und Demokratie erkennen, würdigen und unterstützen.
In diesem Sinne rufen wir alle regionalen und internationalen Akteure, die Mitverantwortung für das Leid unseres Volkes tragen, auf, die legitimen demokratischen Rechte des kurdischen Volkes zu respektieren und den Prozess einer friedlichen, politischen Lösung zu unterstützen.
Insbesondere rufen wir Frauen, Jugendliche, Arbeiter:innen, soziale und demokratische Kräfte, Intellektuelle, Schriftsteller:innen, Akademiker:innen, Jurist:innen, Künstler:innen und Politiker:innen dazu auf, diesen historischen Schritt richtig zu verstehen und mit uns und unserem Volk in Solidarität zu treten.
Ebenso fordern wir dazu auf, sich aktiver für die physische Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage einzusetzen – und globale demokratisch-sozialistische Bewegungen und Solidaritätsnetzwerke weiterzuentwickeln und zu stärken.
Unser Volk und alle politischen Kräfte rufen wir auf, diesen historischen Moment zu begreifen, die von Abdullah Öcalan entwickelte Vision des Prozesses für Frieden und eine demokratische Gesellschaft umzusetzen und die damit verbundenen Aufgaben in Bildung, Organisation und Praxis mit Entschlossenheit anzugehen – für die Entwicklung eines demokratischen Lebens.
Unterdrückung und Ausbeutung werden enden – Freiheit und Solidarität werden siegen.
Der Prozess für Frieden und Demokratische Gesellschaft wird erfolgreich sein.
#11-07-2025# [1]