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Das Pogrom von Maraş 1978
Das Pogrom von Maraş 1978
Burçin Tümay

Im Dezember 1978 folgten in der Stadt Kahramanmaraş Ausschreitungen zwischen Sunniten und Aleviten, welche in dieser Stadt einen beachtlichen Teil der Bevölkerung ausmachen.

Die Konflikte, die immer wieder zwischen diesen beiden Religionsgemeinschaften ausbrechen, haben nicht nur einen religiösen Hintergrund. Die Aleviten sind traditionell der Republikanischen Volkspartei (CHP) zugetan, da diese die säkulare Neugründung der Nation im Jahre 1923 als einen Weg zur gleichberechtigten Bürgerschaft ohne religiöse Diskriminierung betrachten. Um die schrecklichen Geschehnisse in Kahramanmaraş darlegen zu können, ist die Berücksichtigung des politischen Kontextes der vergangenen Jahrzehnte daher aufschlussreich.

Die ersten zögerlichen Schritte in Richtung westliche Demokratie machte die Türkei Mitte der 1940er-Jahre mit der Einführung des Mehrparteiensystems. In den ersten freien Wahlen von 1950 errang die 1946 gegründete Demokratische Partei (DP) einen überwältigenden Sieg über die von Mustafa Kemal gegründete und bis dahin allein regierende Republikanische Volkspartei (CHP). Ihre dramatischen Verluste waren der Preis dafür, dass die Kemalisten über 20 Jahre lang genauso despotisch und selbstherrlich geherrscht hatten wie ihre osmanischen Vorfahren. Das Komitee für Einheit und Fortschritt, in Europa als Jungtürken bekannt, übernahm von den Osmanen das Verständnis eines Staates, der von einer aufgeklärten Elite geführt werden muss. Dies wurde unverändert in die kemalistische Ideologie eingebaut, welche dem Staat eine fast mystische Bedeutung einräumte. Dieses elitäre Staatsverständnis war der rote Faden, der über all die Jahrhunderte die Politik des Osmanischen Reiches, der Jungtürken und der Kemalisten verband.

Mit der Ernennung des DP-Vorsitzenden Adnan Menderes zum Ministerpräsidenten begann eine Politik der grosszügigen Investitionen und eine allmähliche Rückkehr zur Religion: Menderes versprach seinen Wählern die erdrückende staatliche Kontrolle zu beseitigen und die Wirtschaft nach dem Beispiel westlicher Länder zu liberalisieren. Ausserdem sicherte er den Bauern zu, der religiösen Unterdrückung der CHP ein Ende zu bereiten. Dabei erlaubte er die sogenannten religiösen Imam-Hatip-Schulen um religiöse Führer auszubilden, und buhlte um die Gunst der religiösen Bruderschaften, türk. Tarikat, die während der Einparteienregierung der Kemalisten in den Untergrund getaucht waren. Als Menderes, inzwischen autoritär und korrupt geworden, jede Kritik an seiner Politik mit Repression zu unterdrücken versuchte und auf die Proteste der Studenten das Kriegsrecht erklärte, wurde die Regierung am 27. Mai 1960 von der Armee gestürzt. Menderes und zwei seiner engen Mitarbeiter wurden zum Tode verurteilt. Die Offiziere des Militärputsches 1960 beschuldigten die DP des „Verrats an den kemalistischen Idealen.“

Der Zeitraum zwischen 1960 und 1970 wurde allgemein als eine Periode der beschleunigten Industrialisierung und Urbanisierung der Türkei angesehen. Die Mitgliederzahlen der Gewerkschaften stiegen und die Studenten solidarisierten sich; Streiks und Arbeiterproteste prägten den Alltag in den Grossstädten. Wie ihre europäischen Altersgenossen waren die linken Studenten empört über die amerikanischen Bombardierungen in Vietnam. Der charismatische Deniz Gezmiş, Student an Ankaras renommierter Middle East Technical University, wurde zum Führer der linken Studentenbewegung und zu einer ihrer Ikonen. Als am 4. März 1971 eine Guerillagruppe um Deniz Gezmiş aus Protest gegen die USA vier in der Türkei stationierte amerikanische Soldaten entführten, stürzte das ganze Land ins Chaos.

Am 12. März 1971 zwang die Armeeführung die konservative Regierung Demirel zum Rücktritt; das Kriegsrecht wurde in elf Provinzen verkündet, zahllose linke Studenten und Gewerkschafter wanderten ins Gefängnis: Zum ersten Mal wurde ein Keil zwischen Studentenbewegung und Armee geschlagen. Der damals inhaftierte Deniz Gezmiş und zwei seiner Freunde wurden zum Tode verurteilt und am 6. Mai 1972 gehängt. Die folgenden Jahre waren allgemein geprägt von einer unendlichen Serie kurzlebiger Koalitionen zwischen dem Konservativen Demirel, dem Islamisten Erbakan, dem Rechtsextremisten Türkeş und Ecevit, dem neuen Vorsitzenden der CHP, der aus der veralteten Staatspartei eine zeitgemässe Partei „links der Mitte“ zu machen versuchte. Die ganzen Wahlen, Koalitionsbildungen und der Kauf von Abgeordneten lähmten das politische System der Türkei. Die Bruchlinie zwischen Linker und Rechter verlief inzwischen nicht nur durch Universitäten, sondern spaltete auch Lehrer, Staatsbeamte, die Slums „Gecekondu-Viertel“ und selbst die Polizei. Die Gewalt wollte landesweit kein Ende mehr nehmen. Nach den Ausschreitungen bei der Maikundgebung am 1. Mai 1977 auf dem zentralen Istanbuler Taksim-Platz, bei dem insgesamt 36 Menschen starben und Hunderte verletzt und festgenommen wurden, kam es in Kahramanmaraş zu einer Serie von Gewaltausbrüchen.

Wir schreiben das Jahr 1978: Alles begann damit, dass im „Çiçek“- („Blume“) Kino in Kahramanmaraş der Film „Zeynel ile Veysel“ („Zeynel und Veysel“, typisch alevitische Namen) durch den Film „Wann geht die Sonne auf?“ - ein Film mit pro-nationalistischem Gedankengut – ersetzt wurde. Ein Bombenanschlag mit sehr geringer Detonationskraft wurde durch den jungen rechtsradikalen Ökkeş Kenger auf das Kino verübt. Die Nachricht „Die Bombe haben linke Kizilbaş (eine andere Bezeichnung für Aleviten) gelegt!“ verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Umgebung. Am nächsten Tag wurde ein von Aleviten bewohntes Lesehaus bombardiert, und am darauf folgenden Tag zwei sich als Demokraten bekennende Lehrer (Hacı Çolak und Mustafa Yüzbaşıoğlu) umgebracht. Als am Tag darauf den zwei Opfern das letzte Geleit gegeben werden sollte, wurde die Menge durch Faschisten mit dem Spruch „Den Kommunisten und Aleviten wird das Trauergebet nicht verrichtet!“ angegriffen. Das Fass zum Überlaufen brachte der Imam Mustafa Yıldız mit folgendem Rat: „Mit Fasten und Beten wird man kein Wallfahrer, wer einen Aleviten umbringt, der gewinnt so viel an Wohltätigkeit, wie wenn er fünfmal nach Mekka pilgern würde. Alle unsere Glaubensbrüder müssen sich gegen die Regierung, Kommunisten und Ungläubigen auflehnen. Wir müssen unser Umfeld von Aleviten und ungläubigen sunnitischen Anhängern der CHP säubern.“

Nachdem sich die Menge aufgelöst hatte und die Särge achtlos liegen gelassen wurden, machte sich die aggressive Masse, die weder durch Sicherheitsleute noch durch die Polizei aufgehalten wurde, auf den Weg, um alevitische und CHP-angehörige Geschäfte zu demolieren. Bei den Ausschreitungen verloren drei Menschen ihr Leben. In der Nacht des 22. Dezembers mobilisierten Faschisten in sunnitischen Quartieren die Menschen mit der Hiobsbotschaft, dass am nächsten Tag linke Aleviten einen Anschlag planen würden. Als auch noch einige Mullahs zum „heiligen Krieg“ (Dschihad) aufriefen, erreichten die Ausschreitungen gegen Linke und Aleviten ihren Höhepunkt. Daraufhin wurden in alevitischen Stadtvierteln systematisch Geschäfte angegriffen, Menschen aus ihren Häusern herausgezerrt und auf bestialische Weise massakriert. Frauen wurden vergewaltigt und Kinder und ältere Menschen kaltblütig ermordet. Die Tatsache, dass die alevitischen Häuser Tage zuvor penibel in Nazi-Manier markiert worden waren, erzeugte den Eindruck einer gezielten Meuterei gegen alevitische und linke Bewohner in Kahramanmaraş. An das Ausgehverbot vom 24. Dezember hielten sich nur die Sicherheitsleute und die Polizisten. Obwohl sich die Spannungen Tag für Tag steigerten und kurz vor der Eskalation standen, wurden dennoch keine Soldaten in das Konfliktgebiet geschickt. Unter diesen Umständen konnten die Faschisten mit ihrer bewaffneten Verstärkung ungestört wüten. Der Slogan „Heute ist der Tag des Dschihad, wer einen Aleviten umbringt, kommt ins Paradies“ oder „Bringen wir Aleviten um, säubern wir unsere Heimat von ihnen“ widerspiegeln anno dazumal den Hass der radikalen Nationalisten gegenüber Andersgläubige und -gesinnte. Auch die Regierung blieb nicht verschont: „Unser Führer Türkeş ist unter uns, wo ist eurer?“ oder „Geht und ruft euren „Karaoğlan“ (so wurde Ecevit genannt), damit er euch hilft; unser Türkeş ist bei uns“.

Laut offiziellen Angaben brachten die drei Tage und Nächte andauernden Anschläge 111 Tote auf alevitischer Seite hervor, wobei Augenzeugen zufolge die Zahl der Opfer deutlich höher liegt (ca. 1000). Hinzu kommen noch einige hundert Verletzte. Die Gebäuden der CHP, der Türkischen Arbeitspartei (TIP), der Türkischen Kommunistischen Partei (TKP), des Töb-Der und des Solidaritätsvereins der Polizisten (Pol-Der) wurden beschädigt. Aufgrund der Geschehnisse verliessen viele Aleviten aus Angst vor weiteren Anschlägen Kahramanmaraş.

Während den Ereignissen in Kahramanmaraş stellte CHP die Regierung und Bülent Ecevit war Ministerpräsident der Türkischen Republik. Wegen den Vorfällen wurde über zahlreiche Provinzen ab dem 26. Dezember 1978 um 7.00 Uhr der Ausnahmezustand erklärt und später auf andere Städte erweitert (Istanbul, Ankara, Kahramanmaras, Adana, Erzincan, usw.). Die Anklagen und Prozesse, die in den Gerichten des Ausnahmezustandes eröffnet worden waren, dauerten bis ins Jahr 1991. Es wurde gegen insgesamt 804 rechte und rechtsextreme Personen Anklage erhoben, 29 Beschuldigten wurde die Todesstrafe auferlegt, sieben wurden zur lebenslänglichen Haft verurteilt und 321 Personen erhielten Strafen zwischen 1 bis 24 Jahren. Die Beschlüsse in den Gerichten des Ausnahmezustandes wurden jedoch vom Berufungsgericht verschoben oder aufgehoben und die Todesstrafen nicht vollzogen.

Es erscheint äusserst suspekt, dass einer der Hauptangeklagten lange Zeit noch als Abgeordneter einer rechtsradikalen Partei im türkischen Parlament sass. Noch immer werden diese Angriffe gegenüber Aleviten seitens der türkischen Regierung nicht aufgearbeitet. Leider war das Massaker vom 22. Dezember 1978 in Kahramanmaraş ein erneuter Beweis dafür, dass in der Türkei weiterhin Menschen wegen ihrer religiösen und ethnischen Zugehörigkeit durch fundamentalistische und rechtsradikale Kreise diskriminiert und nicht toleriert werden.

Gut zu wissen:
- Ökkeş Kenger, der den Bombenanschlag im Kino verübt hatte, wird zum Tode verurteilt, wird aber kurz vor dem Militärputsch 1980 freigesprochen. Unter einem neuen Namen (Ökkeş Şendiller)beginnt er eine glänzende politische Karriere anzustreben: 1989 kandidiert er als Bürgermeister in Kahramanmaraş (gewinnt die Wahl nicht) und wird 1991 Abgeordneter der Partei der Nationalistischen Arbeit (MCP). 1992 gründen er und Muhsin Yazicioglu (Gründer des rechtsextremen „Ülkücü Ocakları Derneği“) die Partei der Großen Einheit (BBP). Später behauptet Şendiller in einem Dokumentarfilm („Şahların Labirenti“), der 2008 auf TRT-1 ausgestrahlt wird, dass Hrant Dink und seine Freunde für das Massaker in Kahramanmaraş verantwortlich seien.

- 2006 tauchen im Archiv von Ecevit Dokumente auf, die er Rıdvan Akar und Can Dündar übergibt, bevor er stirbt, welche die Unterschrift des türkischen Inlandsnachrichtendienstes (Millî İstihbarat Teşkilâtı MİT) tragen. Laut diesen Dokumenten wurde das Massaker vom MIT organisiert.

- Einige Tage nach den Vorfällen behauptet das Radio France Internationale (RFI), dass die CIA die Finger im Spiel hätten.
Erlebnisse von Zeitzeugen
„Widerstand von aussen“

Urum Güler war 24 Jahre jung, als die Ereignisse in Kahramanmaraş geschehen. Einen Tag vor dem Bombenanschlag befand er sich in Maraş, am Tag der Geschehnisse war er in seinem Dorf. Viele Leute flüchteten in die Dörfer in der Umgebung von Kahramanmaraş. Als sie von dem Anschlag erfuhren, machten sich Urum und drei weitere Personen auf den Weg nach Gaziantep Islahiye, um Waffen zu kaufen. Bewaffnet mit Gewehren und Munition fuhren sie am darauf folgenden Tag (20.12.1978) am frühen Morgen mit einem Traktor Richtung Kahramanmaraş. Auf dem Weg trafen sie andere Sympathisanten, die sie mitnahmen. Als sie sich dem Eingang von „Karamaraş“ (was so viel wie „schwarzes Maraş“ bedeutet) näherten, wurden sie von Soldaten abgefangen, welche den Eingang bewachten, damit niemand eindringen oder flüchten konnte. Ein Freund von Urum sprang in den Fluss und konnte sich so retten, Urum selber schaffte es die Soldaten mit dem Traktor abzuhängen. Seine restlichen Freunde wurden anschliessend festgenommen und verhaftet. Am Horizont sah Urum die Stadt brennen. Er kehrte in ein anderes alevitisches Dorf - Çokyaşar Köyü - zurück. In diesem Dorf herrschte eine sehr ängstliche und passive Stimmung. Die Leute waren gerade mit den Vorbereitungen für eine Hochzeit beschäftigt, als Urum sie erreichte. Aus Angst vor Angriffen vertrieben sie Urum aus ihrem Dorf, um nicht zu Schaden zu kommen. Er beschloss in das Dorf Çakallar zu fahren, welches zwischen Kahramanmaraş und seinem Dorf liegt und überwiegend von sunnitischen Kurden bewohnt ist. Er erfuhr, dass dort Leute abgefangen wurden, die aus Kahramanmaraş flüchten konnten und dass die Bewohner sie an der Flucht hinderten, schlugen oder ihnen das Leben nahmen. Auch der Cousin seiner Mutter verlor dort sein Leben. Als ihm dies zu Ohren kam, beschloss er nicht mehr in die Stadt, sondern nach Çakallar zu fahren, um dort den Durchgang für die Flüchtenden zu öffnen. Als er das Dorf erreichte, erwartete ihn eine erdrückende Stille. Viele seiner Bekannten hatten ihr Leben in diesem Dorf verloren.

„Widerstand im Innern“

Salman Ilgüplü, damals 31 Jahre alt, befand sich zum Zeitpunkt des Attentats in seinem Dorf ausserhalb der Stadt. Als sie von den Geschehnissen in Kahramanmaraş Wind bekamen, machten er und Mehmet Mengücek sich auf den Weg, um Waffen aufzutreiben. Mehmet Mengücek war ein Revolutionär und Freund von Deniz Gezmiş, er war zudem ein Guerillakämpfer, der im Kampflager von Jassir Arafat ausgebildet worden war. Bewaffnet mit Gewähren fuhren sie zunächst mit Motorrädern ebenfalls in das Dorf Çokyaşar Köyü, um Unterstützung zu holen. Doch als auch sie von den feiernden Menschen abgewiesen wurden, richteten sie die Waffen auf die Hochzeitsgesellschaft und beschimpften sie des Verrats an ihren eigenen Leuten. An einem solchen Tag Hochzeit zu feiern sei unmenschlich und egoistisch. Ilgüplü und Mengücek machten sich auf den Weg nach Kahramanmaraş und schafften es tatsächlich, die Sperre zu überlisten und in die Stadt einzudringen. Salman Ilgüplü erzählt, dass Tage zuvor plötzlich ungewöhnlich viele Lotterielosverkäufer in der Stadt gewesen waren und systematisch Türen markierten. Die Hotels seien alle überbucht gewesen und viele Leute ausserhalb der Stadt nach Kahramanmaraş gebracht worden.

Der erfahrene Mengücek organisierte seine Männer so, dass sie sich in den Strassenecken als Beobachter positionierten. Er selber wagte den Alleingang und drang in die Mitte der Geschehnisse. Dort wurde er von einer Gruppe von Faschisten überrascht, schaffte es aber, sich zu wehren. Salman und die anderen bekamen zu der Zeit keine Nachricht von ihm und wurden so im Unklaren gelassen. Später erfuhren sie, dass Mengücek von einem Soldaten erschossen wurde und sein Leben im Kampf gegen die Faschisten verlor. Erst nach einigen Tagen konnten sie seine Leiche finden und ihn in sein Dorf zurück bringen. Heute heisst die Tochter von Salman Ilgüplü im Andenken an seinen Freund Mehmet Mengücek, „Gül Mengücek“.[1]

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